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FAQ- die meistgestellten Fragen:
Unser Konstrukteur entwickelt seit über 15 Jahren Kamera-Bewegungssysteme.
Mit seiner Praxiserfahrung beantwortet er hier die 7 meistgestellten Fragen.
Ein Einsteiger, der die Schwebetechnik noch nicht kennt, hat viele Fragen.
Hier finden Sie jene Fragen beantwortet, die am häufigsten gestellt werden.
Ein Aufsatz von Klaus Bichlmeier.
1. Was ist besser, Rückenaufhängung oder Frontaufhängung?
Rückenaufhängung:
Die Rückenaufhängung gibt es seit 2002. Die Gurte waren damals fast unbezahlbar.
Jedes Gerät war vom Hersteller auf bestimmte Körpergrössen zugeschnitten. Nicht
viele, die die Frontaufhängung gewohnt waren, haben sich umgestellt.
Wenn die Rückenaufhängung nicht optimal passt, ist der Vorteil einer besseren
Hüftabstützung verloren (hoher Aufwand in der technischen Umsetzung).
Der Gurt legt sich nicht so hautnah an den Rücken an, weil immer ein Drehmoment
vom oberen Bereich des Rückens vorhanden ist.
Klassische Frontaufhängung:
Die Frontaufhängung kann man heute sehr gut dem Körper anpassen.
Das Anlegen ist etwas einfacher. Wenn die Anpassung sauber einstellbar ist, bleibt die
Frage offen: was ist besser, Front oder Rücken?
Mit dem integrierten Airbag ist die Lastverteilung über den Hüften optimal,
denn der Luftdruck verteilt sich überall gleichmässig!
Fazit: Es arbeiten wesentlich mehr mit klassischer Frontaufhängung als mit
Rückenaufhängung - ich selbst bevorzuge die Frontaufhängung.
2. Was sind die wichtigsten Elemente bei einem Schwebesystem?
An erster Stelle steht das Kardangelenk. Wenn ich auf Ausstellungen bin um
vorzuführen, stellen Anfänger viele Fragen. Den echten Profi erkennt man daran,
dass er überhaupt keine Frage stellt, sondern nur versucht, die Kamera in eine
schnelle Rotation über dem Kardangelenk zu drehen.
Das Verhalten dieser Rotation sagt alles über die Qualität des
wichtigsten Bauteils - dem Kardangelenk.
Wenn die Kamera anfängt zu trudeln geht der echte Profi mit einem müden
Lächeln weiter. Ein sehr gutes Kardangelenk ist eine Kombination von Drehteil
und Frästeil mit Justiermöglichkeit im Bereich 1/100 mm.
Weniger Präzision kann man z.B. von gewinkelten Blechteilen mit eingelegten
Kunstoffringen statt echten Kugellagern erwarten, doch das findet man
öfter als gewollt.
3. Was mache ich bei Rückenschmerzen?
Im wesentlichen hängt dies ab von Gurt und Einhängeschlag des Federarmes.
Der Sinn des Gurtes ist, das Gewicht des Balancesystems neutral in die Achse
der Wirbelsäule zu verlagern. Das gelingt nur, wenn der Gurt am ganzen Oberkörper
gut anpassbar ist.
Der Gurt und der Arm haben eine gewisse Verwindung. Dies muss beim
Einhängebeschlag des Federarmes gleich berücksichtigt werden.
Bei manchen Geräten ist dies individuell verstellbar.
Das Ergebnis soll sein, dass bei freien Händen und normal aufrecht stehender
Person der Trimmpost nicht die Tendenz hat, vom Körper des Operators
wegzudriften.
Ist dies der Fall, muss der Operator eine eventuelle Fehlstellung laufend mit seinem
Oberkörper korrigieren. Dies geschieht meist unbewusst. Die Folge ist Verkrampfung
und Verspannung des Oberkörpers -> Rückenschmerzen!
Es gibt Hersteller, die ihren Kunden eine Stahlblechkonstruktion an den Körper
hängen und diesen mit Gurten am Oberkörper befestigen. Dass Alpinisten seit
100 Jahren ihre Rucksäcke auf den Hüften abstützen, davon hat so jemand wohl
noch nie gehört - anscheinend wurde selbst nie mit dem eigenen Gerät unter
Set-Bedingungen gearbeitet.
4. Welches Mindest-Gewicht muss die Kamera haben?
Ein Schwebesystem funktioniert nach dem Prinzip der Balance zwischen Kamera
und Gegengewicht und der Trägheit. Eine Balance lässt sich immer herstellen.
Aber die Massenträgheit beginnt ca. bei 4 kg Kameragewicht zu wirken.
Wenn Sie eine Kamera mit 3 kg verwenden, lässt sich diese leicht führen.
Aber sie wird durch seine geringe Masse nicht so ruhig schweben als wenn
Sie z.B. 6 kg aufgeladen haben.
Die Empfehlung: zusätzliche Gewichtsplatten an der Kameraplatte adaptieren
(gibt es als Zubehör bei Lizenz-Produkten von K.B.)
Kameras unter 3 kg sollten mit handgetragenen Schwebesystemen bewegt werden.
Das ist vom Aufwand wesentlich einfacher.
5. Welchen Zeitraum muss ich einkalkulieren,
um perfekte Bilder zu machen?
Für perfekte Bilder kann man Jahre einkakulieren.
Es ist absoluter Blödsinn, wenn man einem Einsteiger suggeriert, nach wenigen
Stunden mache er herrliche Aufnahmen. Es gibt sogar Anfänger, die sich heute ein
System kaufen, weil sie morgen bereits einen Auftrag haben.
Das Feeling für das Handling muss erst erfühlt werden.
Das dauert in der Regel 20-30 Praxiseinheiten von je 10 Minuten (länger sollten die
Einheiten Anfangs nicht sein). Danach bekommt man das Gefühl wie man sich
bewegt, wie man sensibel den Post führt, wie man sich um die Kamera dreht u.s.w.
Fazit: Nach einer Woche beginnen die Aufnahmen zufriedenstellend zu schweben.
Auftragsarbeiten für anspruchsvolle Aufgaben sollten ca. erst nach
einem halben Jahr angenommen werden.
6. Ich arbeite nun seit einigen Wochen, aber es gibt noch leichte
Wellenbewegung. Ist mein Federarm nicht weich genug?
Die Federeinstellung muss so vorgenommen werden, dass die Kamera den Federarm
ca. in senkrechte Position drückt. Somit hat man nach oben und unten genügend
Dämpfungsweg.
Aber das allein reicht noch nicht aus!
Auch Ihr Körpergang muss sich anpassen:
Wenn Sie geschulten Operatoren zusehen, stellt man mit Erstaunen fest, dass sie
sogar beim laufen Oberkörper und Kopf so ruhig halten, als ob sie gefahren werden.
Sie scheinen selbst zu schweben.
Es hilft bereits, beim gehen oder laufen wie ein Model auf dem Laufsteg die
Füsse immer voreinander zu setzen, als ob man auf einer imaginären
Linie geht. Sie scheinen den Gang einer schleichenden Katze nachzuahmen.
7. Meine Kamera neigt zum Pendeln. Was mache ich falsch?
Das System ist nicht perfekt getrimmt. Das ist überhaupt Vorraussetzung für ein
gutes Ergebnis. Der Trimmpost muss dazu auf einer Trimmstation eingehängt werden
(es gibt Hersteller, die bieten solche Vorrichtung gar nicht erst an), dann muss ein
vernünftiges Gleichgewicht zwischen Kamera und Gegengewicht hergestellt werden,
d.h. wenn man die Kamera um 45 grad aus dem Lot bringt, soll sie langsam und
gleichmässig schwingen. Eine Schwingungsdauer soll etwa 2 bis 3 Sekunden dauern.
Die alten Profis bevorzugen eine Schwingungsdauer von ca. 5 bis 10 sec.
Falls Sie weitere Fragen haben,
so können Sie diese unter unserer Service Email stellen.
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